Von hier an möchte ich mich eher dem Einkaufen von Lebensmittel widmen. Ist im Reisealltag auch weitaus wichtiger, es sei denn man will zweimal täglich in ein Restaurant, wo Preis-Leistung meist nicht stimmt, und das Essen immer wieder nicht unbedingt positive Überraschungen bieten kann.
Angekommen in Varadero hatten wir erstmal Glück - gleich an der Avenida Primera fanden wir ein Geschäft. Dieses hatte Getränke (samt Wasserkanistern mit 5L) im Überfluss - leider eine Ausnahme in Kuba. Zum Essen gab es allerdings kaum mehr als Kekse und Chips - und von denen waren die meisten wirklich teuer. Von Obst und Gemüse fehlte in Varadero jede Spur - glücklicherweise konnte unser Vermieter zumindest Obst für das Frühstück besorgen. Auch eine Bäckerei suchten wir in Varadero vergeblich, selbst in den "Einkaufs-Zentren" in Varadero (dort gibt es meist nur Restaurants und keine guten Geschäfte).
Havanna war anders. In Habana Vieja, dem alten Teil und historischen Zentrum, findet man schon einige kleine Shops, wo man Wasserflaschen (allerdings recht teuer) erstehen kann. Die wenigen Supermercados, die man findet, sind meist schlecht ausgestattet - oft nur kleine Wasserflaschen oder gar nichts - wenn man zu mehrt unterwegs ist und es 36 Grad hat, hüpft man damit nicht weit. Eine anständige Auswahl an Rum, Bier und softdrinks findet man jedoch fast überall. Wir haben den Fehler gemacht, keinen Wasservorrat aus Vieja mitzunehmen, sondern am Weg zu unserer Casa in Centro etwas zu suchen - klar, wer will schon ein oder zwei 5L Kanister Wasser zwanzig Minuten lang tragen. Hinterher bereuten wir unsere Entscheidung. Wir mussten fast eine Stunde suchen, bis wir ein Geschäft fanden, wo wir zumindest 1,5L Flaschen kaufen konnten. Und da ließ uns der Besitzer erst nach kurzer Diskussion hinein - laut Öffnungszeiten hätte er zwar noch eine Stunde offen haben sollen, doch wenn er nicht mehr will, dann will er nicht mehr (Die Öffnungszeiten bei Geschäften werden selten exakt eingehalten. Geöffnet bis 18 Uhr kann heißen, dass die Jalousie um vier schon halb runtergelassen ist, und sie einen rausscheuchen - manchmal kann man dann mit ein paar Worten Spanisch und einem Grinser am Gesicht trotzdem noch hinein!. Auch die Arbeitszeiten haben in Kuba einen anderen Stellenwert. Die Leute von privaten, selbstständigen Reisebüros, die eigentlich von 9 bis 17 Uhr anwesend sein sollten, sind wohl in Wirklichkeit nur zweimal, jeweils vor und nach dem Mittagessen, eine Stunde wirklich dort. - einmal hieß es um halb zwei, die Dame komme heute nicht mehr - tja, Pech, oder?).
Gemüsemarkt in Havanna - eher in Wohnvierteln anzutreffen - gibts auch in kleinen Versionen in kleineren Dörfern - oft nur ein Wagen mit Obst |
Brot&Bäckereien:
Anfangs dachten wir, so etwas gäbe es nicht. In Vinales fanden wir dann eine kleine Bäckerei - nur um dann zu hören, das Brot sei nur für Einheimische mit ihren Essenskarten (auch darüber werde ich bald einen Artikel verfassen bzw. es in einem anderen Artikel genauer ansprechen). Das war allerdings am Vormittag. Abends, wenn ihnen genug übrig bleibt, geben sie es dann gerne her - und zwar zu Peso-Preisen (also CUP), da es ja eigentlich nicht für Touristen gedacht ist. Aber bevor sie es wegwerfen müssen, verkaufen sie es gerne, und nehmen sogar CUC, wobei man dann wieder etwas mehr zahlt. Mit der Erfahrung von Vinales fanden wir im weiteren Verlauf dann auch andere Bäckereien, zB in Trinidad, und konnten zumindest hin und wieder bei den Wanderungen unser eigenes Brot verzehren. Notfalls kann man auch immer die Casa-Vermieter fragen, ob etwas vom Frühstück übrig ist - meist ist die Antwort "Ja".
Beispiel für einen Mercado - spärlich ausgestattet, oft ohne Wasser, dafür aber mit viel Rum |
Fazit:
Wenn ihr, wie ich, keine Fans von zwei warmen Mahlzeiten mit Fleisch am Tag seid, könnte es auch für euch von Vorteil sein, mittags einfach nur irgendwann am Weg eine Kleinigkeit zu essen, also eine Jause, und dann am Abend erst im Restaurant oder in der Casa die Hauptmahlzeit einzunehmen.
Dafür solltet ihr die goldene Regel anwenden: wenn ihr etwas Essbares bzw. Wasser seht, dann kauft es gleich und nehmt es mit - ihr werdet mit großer Wahrscheilichkeit nachher nicht so bald wieder etwas finden. Und wenn man großen Hunger hat und dringend etwas braucht, findet man sowieso meist nichts. Und was schmeckt dem ausgehungerten Touristen schon besser als eine köstliche, riesige Avocado/Mango samt Brot und Bananen? Eben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen