Abgesehen davon, dass Mietautos in Kuba deutlich teurer als woanders sind, gibt es folgende Gründe, die gegen das Mieten eines Autos für den Urlaub sprechen:
- Hohe Anfälligkeit der Autos auf Schäden: ein Urlauber hat uns erzählt, bei ihm wäre gleich nach ein paar Kilometern Benzin ausgeronnen. Weiters hört man generell, dass die Autos sehr häufig Pannen haben. Z.B. Reifenplatzer treten extrem häufig auf, vielleicht, weil Billigreifen im Spiel sind.
- Schlechte Straßenverhältnisse: Schlaglöcher und andere Bodenunebenheiten sind vor allem abseits der Haupt-Autobahnen massenhaft vorhanden.
- Äußerst mangelhafte Beschilderung - selbst mit präzisen Karten wird man wohl sehr häufig nach dem Weg fragen müssen.
- Gefahr durch ungewöhnliche Verkehrsteilnehmer: Pferdekutschen, Radfahrer und Fußgänger auf der Autobahn gehören zur Tagesordnung. Die Einheimischen warnen sie durch ständiges hupen - gefährlich ist das jedoch immer noch.
- In Kuba wird es im Sommer früher dunkel, als man es bei uns gewohnt ist. Bei Dunkelheit zu fahren ist bei all den unbeleuchteten Fahrzeugen (Räder, Kutschen und Reiter) wohl noch gefährlicher als am Tag. Die wenigsten Straßen sind beleuchtet, mit den Schlaglöchern wird man seine liebe Not haben.
Also: ich persönlich würde, wenn man nur zu zweit oder dritt reist, das Reisen mit Bussen bzw. Taxis empfehlen. Da spart man sich einiges, nicht nur an Geld, sondern auch an Nerven.
Busse: Die Touristenbusse von Viazul sind neben den Transtur-Bussen, die alle Hotels abklappern, die beste Variante, um von Stadt zu Stadt, und teilweise auch zum Flughafen zu kommen.
Preislich sind die Busse okay, vor allem für eher längere Entfernungen. Gegen die extrem starken Klimaanlagen (16°C?) sollte man allerdings einen warmen Pullover und Schals mitnehmen. Auf viel befahrenen Routen muss man die Busse allerdings schon mehrere Tage vorher reservieren. Von Havanna aus waren alle Busse für die nächsten Tage ausgebucht. Von Varadero nach Havanna hingegen war es kein Problem, für den Tag darauf einen Bus um 8 Uhr morgens zu bekommen.
Taxis: Wir haben Erfahrung mit drei typen von Autos, die als Taxis existieren, gemacht:
- Oldtimer: ob Pontiac oder Chevrolet, eines haben sie gemeinsam: den Stil. Größtenteils sehr gepflegt, innen relativ bequeme Ledersitze, selten jedoch Kopfstützen. Ein Vorteil ist, dass man in vielen auch zu fünft mitfahren kann, denn vorne haben zwei Personen neben dem Fahrer Platz.
- Peugeots: ca. 30 Jahre alt, jedoch mit neuen Motoren ausgestattet. Fahren auf der Autobahn oft auch 120 km/h. Leider nicht besonders bequem, aber das Standardverkehrsmittel für längere Distanzen. Oft im Besitz von Taxi-Agenturen.
- neue, große Mini-Vans: z.B. für 9 Personen, sehr modern, mit Klimaanlage etc. auf neuestem Stand. Gibts allerdings eher selten, vor allem von und nach Havanna.
Achtung bei Taxi-Preisen: staatliche Taxis sind in den Städten meist günstiger - für längere Distanzen gilt das nicht unbedingt. Das billigste ist, mit den Taxifahrern auf der Straße zu reden, und dann Preise zu vergleichen - es gibt in jeder Stadt meist einen Ort, wo die Taxifahrer oder deren Vermittler auf die Touristen warten und sie auch aktiv ansprechen. Die Preise muss man unbedingt vorher verhandeln - im Nachhinein feilschen macht sie wütend. Die Casa-Besitzer vermitteln gerne ein Taxi für die hauseigenen Gäste - jedoch wird es dann teurer (teilweise sogar um 5 CUC pro Person), weil die eine Kommission kassieren. Taxis sind im Übrigen schneller als die Viazul-Busse. Wir fuhren von Vinales nur knapp über 5 Stunden nach Cienfuegos - der Bus braucht (mit Haltestellen) über 8 Stunden. Allerdings mussten auch wir auf dieser Strecke in Havanna umsteigen - das kann auch oft passieren, man wird nicht immer vorher informiert. Wenn das andere Auto dann nicht mehr ganz so toll ist wie der moderne Mini-Van, kann man auch nichts dagegen machen.
Ein weiterer Vorteil an Taxis ist, dass man sich den Weg zum Viazul-Terminal ersparen kann. Dieses liegt oft weiter außerhalb vom Zentrum, man braucht dorthin ein eigenes Taxi.
Fazit: Man kommt ohne Mietauto ganz gut zurecht in Kuba. Busse sind für zwei-drei Personen günstiger als Taxis, jedoch zahlt man auch in Letzteren teilweise dann einen Preis pro Person. Taxis sind schneller, man sollte jedoch gut beim Preis feilschen und aufpassen. Oft hilft es auch, den Taxifahrer kurz vor dem Treffpunkt anzurufen - die Leute sind teilweise vergesslich. Also unbedingt immer Name und Handynummer verlangen!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen